Vor exakt zwei Jahren lasen Miss Booleana, voidpointer und ich gemeinsam Ted Chiangs Kurzgeschichtensammlung „Stories of Your Life and Others“ und waren damals schwer beeindruckt – so sehr, dass ich Chiang seitdem als DEN Science Fiction-Autor schlechthin feiere. Als in diesem Frühjahr eine neue Sammlung seiner Texte auf den Markt kam, war auf Anhieb klar, dass wir uns auch diesen gemeinsam widmen würden. Unter #Exchianging (einem Wortspiel aus dem Namen des Autors und dem Buchtitel) hielten wir unsere Gedanken zu den Stories in Kurzform auf Twitter fest und tauschten uns aus.

Neun Geschichten hält Ted Chiang in „Exhalation“ für uns bereit. Wie immer überzeugen nicht alle Stories auf die gleiche Art und Weise und zu manchen Texten gingen unsere Meinung auseinander: Je nachdem, welche persönlichen und beruflichen Hintergründe wir einbrachten, vermochten uns Chiangs Geschichten und Themen unterschiedlich anzuregen und zu berühren.

The Merchant and the Alchemist‘s Gate

Gibt es so etwas wie wissenschaftliche Märchen? Ted Chiang hat jedenfalls eins geschrieben – und damit einen magischen, herzerwärmenden Auftakt für seine Kurzgeschichtensammlung geschaffen. In „The Merchant and the Alchemist’s Gate“ reisen wir nach Bagdad und lauschen den Erzählungen des Händlers Fuwaad ibn Abbas über das Zeitreiseportal eines Alchemisten.

Gekonnt verwebt Chiang Fragestellungen zu Schicksal und der Veränderbarkeit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit Elementen traditioneller Erzählkunst, bspw. Geschichten in der Geschichte in der Geschichte, Wiederholung und schließlich die Lehre bzw. Erkenntnis des Protagonisten. Wenngleich die Kurzgeschichte für meinen Geschmack zwischenzeitliche Längen hatte – nicht zuletzt aufgrund der Repetitionen –, habe ich sie doch sehr genossen und war fasziniert von dem Setting, das Ted Chiang aufgebaut hat. Seine Erzählung ist atmosphärisch sehr dicht und voller interessanter Ideen, sodass ich nach der Lektüre einen Moment brauchte, um wieder im Hier und Jetzt anzukommen.

„The Merchant and the Alchemist’s Gate” ist melancholisch und tragisch, doch liegt über allem ein Hoffnungsschimmer, etwas Tröstliches. Dabei handelt es natürlich nicht nur von Zeitreisen per se, sondern vor allem auch davon, wie wir unserer Existenz, unserem Leben einen Sinn geben, ob und wie wir unser Schicksal, die Herausforderungen des Lebens, Kummer und Schmerz annehmen.

Exhalation

Bereits die zweite Geschichte ist die titelgebende – und wurde zurecht als diese ausgewählt! „Exhalation“ ist mein persönliches Highlight der Sammlung. Hier passt einfach alles zusammen: Erzählstil, Setting, Komplexität, Atmosphäre, Wissenschaft, Emotion … Dabei unterscheidet sich die Welt bzw. die Wesen, die in ihr leben, doch deutlich von uns und unserer Wirklichkeit. Wir erfahren nie, was genau diese Wesen sind, merken nur schnell, dass sie nicht aus Fleisch und Blut sind: Ihre Lungen sind eine Art Sauerstoffcontainer, der regelmäßig ausgetauscht werden muss, in ihren Gliedmaßen stecken Drähte und ihr Hirn funktioniert dank vieler Zahnrädchen und Goldplättchen. Ob es sich um eine fremd-erschaffene Spezies handelt oder sich diese Spezies ähnlich wie der Mensch über Millionen von Jahren hinweg entwickelte, wissen wir nicht. Auch die Wesen selbst wissen es nicht, denn ihr persönliches Gedächtnis und ihre kollektiven Aufzeichnungen reichen nur 100 Jahre zurück.

Nachdem es in kurzer Zeit zu einer Menge beunruhigender Ereignisse kommt, beschließt unser Protagonist, den möglichen Ursachen auf den Grund zu gehen und mehr über sich und seine Spezies zu erfahren. Dazu wagt er ein riskantes Experiment: Er seziert sein eigenes Gehirn. Weird – und zugleich extrem faszinierend! Sein Selbstversuch hält für ihn jedoch eine Erkenntnis bereit, die nicht nur überraschend ist, sondern auch erschütternd: Aus ihr lässt sich das unvermeidliche Ende der Spezies schließen.

„Exhalation“ ist Kopfkino pur und unglaublich komplex. Die Geschichte hat mich – im ausschließlich positiven Sinne – gefordert wie lange keine andere. Ted Chiang hat mich mit der Summe an Themen, Konzepten und Ideen regelrecht erschlagen. Mir rauchte der Kopf und ich hatte das Gefühl, dass ich all das, was Chiang hier präsentiert, niemals auch nur ansatzweise in seiner Gesamtheit erfassen und verarbeiten könnte. Der Ausdruck „Wow“ erschien mir nie passender wie für diese Geschichte! Ich war und bin extrem beeindruckt und werde „Exhalation“ wohl noch mehrfach lesen, um all die Gedanken, die seitdem in meinem Kopf kreisen, weiterzudenken.

What’s Expected of Us

Sprachlos auf ganz andere Weise machte uns „What’s Expected of Us“. Mit nur drei Seiten ist diese die kürzeste Geschichte der Sammlung. Womöglich zu kurz?

Ted Chiang spielt hier mit einem seiner Lieblingsthemen: Haben wir wirklich einen freien Willen? Inwiefern ist alles, was wir erleben, von unseren Entscheidungen und Taten abhängig? Sind wir tatsächlich unser sprichwörtlicher Glückes Schmied oder gibt es so etwas wie Schicksal und es ist egal, was wir tun, weil letztlich eh alles so kommt, wie es kommen soll?

In “What’s Expected of Us” führt eine Fernbedienung zu einer globalen Sinnkrise. Ein etwas abgedrehtes, aber spannendes Szenario, in dem die Fernbedienung als perfekt gewähltes Symbol für Fremdbestimmung fungiert. Insgesamt blieb mir die Umsetzung aber zu oberflächlich und bietet definitiv Potenzial für weitreichendere Gedankenexperimente. Vielleicht hätte Chiang dazu einfach mehr Seiten gebraucht – so fühlte ich mich jedoch irgendwie „entrückt“ und dem Setting entrissen, bevor es richtig in Schwung kommen konnte.

The Lifecycle of Software Objects

Erst starben die Tiere in der freien Wildbahn aus. Später verschwanden die letzten Tiere auch aus den Zoos. Was der Mensch selbst zerstört hat, vermisst er zugleich. Darum gibt es nun virtuelle Tiere, um die sich die Menschen kümmern können. Eine Firma hat sich auf die Schaffung von künstlichen Intelligenzen als Haustiere konzentriert. Im Gegensatz zu unserem gegenwärtigen Verständnis von KI handelt es sich hierbei aber nicht um gänzlich ausgereifte Intelligenzen. Wie jedes Lebewesen sind auch die künstlichen Tiere zunächst noch klein und unbedarft, müssen lernen und sich weiterentwickeln. Süße kleine Kitten und Welpen ziehen immer und entsprechend wird ein Hype losgetreten. Menschen treffen sich in Netzwerken und Foren, um sich über die Aufzucht und beste Ernährung ihrer virtuellen Wesen auszutauschen, sie starten Wettbewerbe, es gibt Möglichkeiten, die Entwicklung zu beschleunigen, Care Center und Resets. Pokémon meets Tamagotchi.

Doch mit zunehmendem Alter werden die Wesen anspruchsvoller und die Menschen merken, dass selbst virtuelle Tiere nicht nur süß sind, sondern auch mit Arbeit und Pflichten verbunden sind. Es folgt, was wir bereits aus dem Umgang mit realen Haustieren kennen: Die Euphorie lässt nach, die Wesen werden weggegeben, man flüchtet vor der Verantwortung. Es bleibt lediglich ein harter Kern an Menschen übrig, die an ihren virtuellen Tieren festhalten. Diese begleiten wir nun über mehrere Jahre hinweg, erleben, wie es schließlich gelingt, den virtuellen Wesen einen haptischen Körper zu geben, mit dem sie unsere Welt mit allen Sinnen erfahren können. Und wir erleben, was technologische und wirtschaftliche Entwicklung für den Fortbestand dieser Wesen bedeutet – Wesen, die trotz ihres künstlichen Ursprungs so natürlich und real geworden sind, dass sie emotionale Bindungen zu ihren Besitzern aufgebaut haben, eigene Charakterzüge und ein eigenes Bewusstsein aufweisen.

„The Lifecycle of Software Objects” ist eine gelungene, subtile Parabel über uns Menschen. Sie hält uns den Spiegel vor über unseren Umgang mit anderen Lebewesen und über unsere Sprunghaftigkeit bei neuen Dingen.

Dacey’s Patent Automatic Nanny

Ein Roboter, der sich um Babys kümmert, sie füttert, aufzieht – und in einer technologischen Weiterentwicklung womöglich sogar bei der Vermittlung von Wissen unterstützt. Mit diesem Konzept arbeitet Ted Chiang in „Dacey’s Patent Automatic Nanny“. Geschrieben wie ein Text über das Ausstellungsstück eines Museums schildert Chiang, wie der Erfinder Reginald Dacey diesen Roboter an seinem eigenen Kind testete und welche Folgen dies für die Entwicklung des Kindes hatte. Die Art, wie Ted Chiang dies umsetzt, ließ mich lange daran zweifeln, dass es sich um eine rein fiktive Geschichte handelt und ich musste mich mehrfach absichern, dass es für Daceys Nanny keinerlei reale Inspiration gab.

Als Medienpädagogin entfalteten sich mir beim Lesen direkt diverse Fragestellungen und Assoziationen. Die automatisierte Nanny ist ein perfektes Beispiel für die widersprüchlichen Meinungen von Erziehenden und Vertreter*innen des Bildungssystems beim Einsatz von Technologien im Kontext von Bildung und Erziehung. Einerseits lieben fast alle die Möglichkeit moderner Technologien, schätzen, wie sehr diese den Alltag vereinfachen und bereichern können – doch gleichzeitig wird Technologie vorschnell abgestraft und verteufelt, sobald Kinder damit lernen sollen. So fand ich mich beim Lesen von Chiangs Geschichte sofort in meiner Arbeit mit Schulen, Kindertageseinrichtungen, Familien und Politik hineinversetzt und entdeckte so manche Parallele.

Mich hatte „Dacey’s Patent Automatic Nanny“ damit vom ersten Absatz an für sich gewonnen und ich fühlte mich in diesem Gedankenexperiment quasi auf Anhieb wie zu Hause. Die Story war aber dennoch die erste in der Sammlung, die uns Lesende mit unterschiedlichen Meinungen zurückließ. Denn während ich durch meinen beruflichen Hintergrund ganz im Bann der Story war, blickte Miss Booleana als Informatikerin mit anderer Brille auf die Geschichte und hinterfragte die Funktionsweise der Nanny. Anknüpfungspunkte für Unterhaltungen, die für Twitter einfach zu ausufernd wären…

The Truth of Fact, the Truth of Feeling

“The Truth of Fact, the Truth of Feeling” erzählt gleich zwei Geschichten, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben. Beide spielen in gänzlich anderen Zeitepochen. In einer geht es um die Etablierung des Lesens und Schreibens, in der anderen um technische Errungenschaften, die es ermöglichen, jeden Moment unseres Lebens jederzeit als Erinnerung abzurufen. Im weiteren Verlauf entfalten sich schließlich die subtil verknüpften Grundthemen beider Geschichten. Es geht um die Vor- und Nachteile davon, Ereignisse zu dokumentieren, für immer festzuschreiben – unverfälscht von unserer individuellen Wahrnehmung, unserem selektiven und nachlassenden Gedächtnis. Doch was zählt für uns Menschen am Ende wirklich: wie etwas wirklich war, auch wenn mit dieser Wahrheit alle unzufrieden sind, oder das, woran wir uns erinnern möchten, weil damit alle glücklicher sind? Dabei wird es zum Teil sehr philosophisch und psychologisch. So stellen sich beispielsweise die Fragen, was eine Erinnerung zur Erinnerung macht und wie sehr unsere Erinnerungen uns und unsere Beziehungen zu anderen prägen.

Ted Chiang hat den Fokus damit wieder einmal auf etwas gelenkt, um das wir uns wohl viel zu selten Gedanken machen. In meinen Augen hätte „The Truth of Fact, the Truth of Feeling” aber durchaus ein wenig Straffung gutgetan. Die Botschaften, die Ted Chiang transportieren möchte, werden ziemlich schnell deutlich und ab einem bestimmten Punkt vermag die Geschichte bzw. vermögen die beiden Geschichten nicht mehr so recht zu überraschen oder anderweitig zu fesseln. Nichtsdestotrotz sind gerade die Aspekte der futuristischen Teilgeschichte etwas, über das sich vortrefflich diskutieren und nachdenken lässt und die so manche Ansatzpunkte für die medienpädagogische Arbeit bieten.

The Great Silence

Ursprünglich erwachsen aus einem Kunstprojekt ist „The Great Silence“ einer der kürzesten Texte in der Sammlung – aber auch einer der außergewöhnlichsten. Erzählt aus der Perspektive eines Papageis führt uns Ted Chiang auf einfühlsame, aber direkte Art vor Augen, wie absurd wir Menschen oft handeln. Wir streben ins All, suchen nach extraterrestrischen Lebensformen, träumen davon, nicht allein in der Unendlichkeit des Universums zu sein – während wir gleichzeitig zu wenig von den Lebewesen auf unserem Planeten wissen und jedes Jahr teils unerforschte Tier- und Pflanzenarten unwiderruflich auslöschen.

In Ted Chiangs Text ist dieses Mal kein Wort zu viel; er sagt wenig und gleichzeitig steht so viel in und zwischen den Zeilen. Ein Text, der nachhallt, der bedrückt und dem ich viele Leser*innen wünsche.

Omphalos

Die vorletzte Geschichte in der Kollektion war erneut eine, die in uns ganz unterschiedliche Eindrücke hinterließ. Ted Chiang gelingt es in „Omphalos“ hervorragend, aufzuzeigen, dass Religion und Wissenschaft einander nicht ausschließen müssen. Er präsentiert uns eine Parallelwelt, die nahezu identisch mit unserer ist. Doch hier sind alle Menschen gläubige Christen und die Wissenschaften dienen dazu, das Wunder von Gottes Schöpfung zu verifizieren und zu verstehen. Eine Idee, die selbst ich als Atheistin sehr interessant gefunden habe. Lediglich die Umsetzung konnte mich – ganz im Gegensatz zur ganz und gar begeisterten Miss Booleana – nicht überzeugen. Einerseits fand ich „Omphalos“ aus erzählerischer Sicht nicht allzu gelungen, vermisste einen Spannungsbogen und Tempo. Andererseits war mir auch das Ausmaß der Religion irgendwann zu viel bzw. zu ausufernd. So wurde mir der Gebrauch von „Lord“ und „Amen“ der Protagonistin (und Erzählerin der Geschichte) irgendwann zu inflationär und lenkte mich von den eigentlichen Ereignissen ab. Darüber hinaus konnte mich Ted Chiang nicht von den Entwicklungen in der Geschichte überzeugen. Ein Wissenschaftler entdeckt einen Planeten und zieht daraus Rückschlüsse, die das gesamte Weltbild und den Glauben aller zu erschüttern drohen. Die besagten Rückschlüsse erschienen mir dabei arg an den Haaren herbeigezogen. Die Menschen in „Omphalos“ betrachten sie zudem nicht als die vagen Überlegungen, die sie sind, sondern agieren, als handele es sich um bereits festgeschriebene Gesetzmäßigkeiten. Die ersten Wissenschaftler haben beim Review des Fachartikels sogar auf Anhieb ihren Glauben verloren. Für eine Gesellschaft, die zuvor so unerschütterlich an Gott glaubte und alles auf Gottes Werk ausrichtete, sind mir die Menschen viel zu schnell vom Glauben abgefallen, haben zu leichtfertig alles hingenommen. Mir erschien die Entwicklung der Geschichte daher nicht ganz schlüssig und glaubhaft genug umgesetzt, was sie für mich zu einer der schwächsten innerhalb der Sammlung machte. Aber zum Glück ist das nur meine Meinung und je nach Erwartungshaltung und Zugang kann „Omphalos“ auch ganz anders auf Leser*innen wirken, wie Miss Booleana in ihrem persönlichen Fazit aufzeigt.

Anxiety Is the Dizziness of Freedom

Wie oft stellen wir uns die Frage, was wir hätten anders machen können, welchen Weg unser Leben genommen hätte, wenn wir dieses oder jenes getan hätten, was wir hätten vermeiden können oder was wir jetzt aufgrund einer anscheinend falschen Entscheidung verpassen? Genau damit setzt sich „Anxiety Is the Dizziness of Freedom” auseinander. Ted Chiang schildert hier eine Zukunft, in der es technisch möglich ist, Kontakt zu unseren alternativen Ichs in parallelen Zeitschienen aufzunehmen. Manche genießen diesen Austausch, nutzen es für Gespräche mit der Person, die sie besser kennt als jeder andere. Doch die psychologischen Folgen überwiegen zunehmend: Menschen beginnen, sich mit ihrem Alter Ego zu vergleichen, sehen, was ihnen entgeht und welches Leben sie hätten führen können. Neid und Unzufriedenheit entstehen. Nicht wenige benötigen psychologische oder therapeutische Hilfe. Ganz zu schweigen davon, dass es auch hier Personen gibt, die all das für ihren eigenen Vorteil ausnutzen.

Mit diesem Setting hat Ted Chiang mich wieder einmal mehr als überzeugt. Da er das Geschehen aus der Perspektive mehrerer unterschiedlicher Figuren erfahrbar macht, entfaltet sich eine bunte Palette an Themen und Sichtweisen auf den Kontakt mit dem alternativen Ich. Am Ende bleibt aber die Erkenntnis: Die Antworten auf die „Was wäre, wenn“-Fragen wollen wir insgeheim doch nicht wissen.

Fazit:

Ich bleibe dabei: Ted Chiang ist das beste, was der Science Fiction passieren konnte! Wie kein*e andere*r schafft er es, immer wieder zu überraschen und „Science“ weiter zu denken, als dies in der Science Fiction sonst üblich ist. Gleichzeitig verzichtet er auf den Technik-/Medienpessimismus, der im Genre (und oft auch im öffentlichen Diskurs zu Medien und Technologie) vorherrscht. Sein Blick auf die wissenschaftlichen und technologischen Errungenschaften ist bunt statt schwarz oder weiß. Besonders wohltuend ist dabei, dass er – als einer der wenigen – uns Menschen nicht die Mündigkeit abspricht. Seine Figuren und Geschichten werden nicht durch die Technik per se bestimmt. Vielmehr zeigt Ted Chiang, dass alles Positive und Negative, das mit einer neuen Technologie einhergeht, vom Zwischenmenschlichen herrührt. Allein dafür möchte ich ihn schon mit Preisen überhäufen und seine Geschichten allen ans Herz legen.

Ted Chiang: „Exhalation“, Alfred A. Knopf 2019, ISBN: 978-1-101-94788-3

Weitere Beiträge zum Leseprojekt:

Alle Eindrücke und Gespräche zu „Exhalation“ könnt ihr auf Twitter via #Exchianging nachlesen.