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2014 rief Bücherphilosophin Katarina die Rubrik “Die Sonntagsleserin” ins Leben, die schnell viele begeisterte Leser fand und andere Blogger zum Mitmachen motivierte. Jeden ersten Sonntag im Monat werfe ich einen Blick zurück auf jene (Blog-)Beiträge, die mir im Vormonat besonders gefielen und die von euch entdeckt werden sollten. Im Mai waren das folgende:

Rezensionen

Eigentlich müsste hier an dieser Stelle ein Link zu Tanjas Besprechung von Siegfried Lenz‘ „So zärtlich war Suleyken“ stehen – leider gab es beim Lese-Leuchtturm aber technische Probleme. Sobald diese behoben und der Artikel wieder online ist, wird er in einem späteren Sonntagsleserbeitrag aufgegriffen, denn entgehen lassen solltet ihr euch Tanjas Beitrag keinesfalls. Wer bis dahin nicht warten möchte, kann als kleinen Trost meine Eindrücke zu dieser zauberhaften Kurzgeschichtensammlung nachlesen.

Eine Frau wird vergewaltigt, doch die Strafverfolgung wird zur rein bürokratischen Angelegenheit, weil die Tat auf einem Grenzgebiet zwischen staatlichem Territorium und Stammesland der amerikanischen Ureinwohner geschah … Ja, Louise Erdrichs „Das Haus des Windes“ klingt nach starkem Tobak – wäre jedoch ohne die Besprechung von Alexandra auf dem Read Pack Blog vollkommen an mir vorbeigegangen, da mich das Cover nie neugierig auf mehr gemacht hätte.

Swetlana Alexijewitschs „Tschernobyl – Eine Chronik der Zukunft“ steht dagegen schon seit der Lektüre von „Ein Frühling in Tschernobyl“ auf meiner To-Read-Liste – zu Recht, wie in Anettes Beitrag auf Nettebuecherkiste deutlich wird.

Ebenfalls bei The Read Pack entdeckt und auf die Merkliste gesetzt: „Der weiße Knochen“ von Barbara Gowdy, das die Geschichte afrikanischer Elefanten erzählt.

Den Liebhabern schöner Kinderbücher gewährt Tobi auf Lesestunden einen Einblick in die vollfarbig illustrierte Schmuckausgabe von „Die wunderbare Reise des Nils Holgersson mit den Wildgänsen“.

Karoline von Inkunabel hat für sich die russische Version der Oz-Reihe wiederentdeckt und kann den Charme der Kinderbücher auch als Erwachsene noch immer nachvollziehen – trotz zuweilen brutaler Szene.

Kerstin Scheuer empfiehlt uns auf ihrem Blog den Roman „I am China“, in dem die Autorin und Regisseurin Xiaolu Guo ihre Erfahrungen mit der chinesischen Zensur aufarbeitet.

Jochen vom lustauflesen.de nimmt uns mit nach Guatemala und stellt uns den Politthriller „Die Gehörlosen“ vor, der nicht nur durch seine außergewöhnliche Covergestaltung besticht.

1080 Seiten dick ist „City on Fire“ von Garth Risk Hallberg, das überall nur mit Superlativen beworben wird – den Lobpreisungen scheint der Roman jedoch durchaus gerecht zu werden: „Es ist jede Seite wert und hätte nicht kürzer sein dürfen“, urteilt zum Beispiel Simone auf Papiergeflüster.

Celeste Ngs Debütroman „Everything I Never Told You“ steht seit seinem Erscheinen im letzten Jahr auf meiner Wunschliste – nicht zu Letzt auch, weil man um dieses Buch im englischsprachigen Raum nicht herum kam und Bestsellerautoren wie Jodi Picoult regelmäßig in den Sozialen Netzwerken von diesem Roman schwärmten. Nun ist das Familiendrama auch auf Deutsch erhältlich. Ob die Vorschusslobeeren gerechtfertigt waren, verraten euch Sophie auf Literaturen und Alexandra von The Read Pack.

Frauen, die ihr Dasein als Mutter bereuen – in den vergangenen Monaten wurde darüber ein kontroverser Diskurs unter dem Hashtag #regrettingmotherhood geführt. Bücherphilosophin Katarina hat sich der Studie, die die Diskussion international ins Rollen brachte, näher gewidmet und beleuchtet den Forschungsbericht auf Ein eigenes Zimmer sachlich, ausbalanciert und unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Rahmenbedingungen. Eine wunderbar reflektierte, ausgewogene Auseinandersetzung mit dem Thema!

Und sonst so?

Tobi erzählt uns auf Lesestunden von seiner besonderen Vorliebe für hochwertige, außergewöhnlich schön gestaltete Bücher. Wer Inspiration für das eigene Regal sucht, findet hier – ergänzend zu den Rezensionen – gebündelt einige von Tobis Favoriten.

Ihr seid demnächst in der Büchermetropole London und interessiert euch für Theater? Wie wäre  es dann mit einer Tour durchs West End – mit niemand geringerem als Sir Ian McKellen als Guide? Klingt zu schön, um wahr zu sehen, ist aber ab sofort tatsächlich möglich, denn Herr McKellen hat zusammen mit Official London Theatre einen Audio-Rundgang durch Londons Theaterviertel entwickelt, den ihr euch ab sofort und for free als App runterladen könnt. Alle weiteren Informationen hierzu gibt es bei VoiceMap.

Lust auf literaturwissenschaftliche Kurse von Elite-Universitäten wie Harvard, Princeton, Stanford, Yale oder Oxford? Könnt ihr haben – sogar kostenlos, überall und jederzeit. Zu welchen Themen ihr euch weiterbilden könnt, erfahrt ihr auf Better Yourself Online.

Und zu guter Letzt noch eine Leseempfehlung von der Medienpädagogin in mir: Warum man sich dreimal überlegen sollte, Bilder seines entzückenden Nachwuchses ins Netz zu stellen, zeigt eine gewagte, aber clevere Aktion aus den Niederlanden, über die der Journalist Dimitri Tokmetzis (De Correspondent) auf Matter berichtet.