Seit Monaten schon ist es ungewöhnlich ruhig hier. Keine Sorge: Bücher sind nach wie vor ein wichtiger Teil meines Lebens. Aber dieses Jahr kommt mit immer neuen Überraschungen um die Ecke.
Was uns alle in irgendeiner Form beschäftigt und prägt, ist natürlich die Pandemie mitsamt ihren Einschränkungen. Die ersten Wochen im Homeoffice habe ich regelrecht genossen. Durch den Wegfall der Pendelfahrten blieb mehr Freizeit, die ich u.a. für regelmäßige Spaziergänge nutzte. Doch irgendwann sehnte auch ich mich danach, wieder ins Büro zurückzukehren – nicht nur, um die Kolleginnen wieder sehen zu können und bestimmte Abstimmungen zu vereinfachen, sondern auch, weil mir die räumliche und zeitliche Distanz zwischen Arbeit und Privatem fehlte. Zwar schleppe ich keine dienstlichen Sorgen oder ähnliches mit in die Freizeit, aber meinem Hirn fehlt der harte Umbruch, der signalisiert: „Dienstschluss.“ Der Weg zwischen Büro und Wohnung bzw. Freizeitziel hilft mir immer, wirklich ab- bzw. umzuschalten. Das Herunterfahren des Rechners im Homeoffice reicht für mich leider nicht, um genug Abstand zu bekommen. Auch die inzwischen seltener gewordenen Spaziergänge tun mir inzwischen nicht mehr so gut wie in den ersten Wochen. Dadurch ist mein Kopf einfach nie wirklich frei, um auch in der Freizeit noch Leistung zu bringen – zum Lesen und Bloggen mangelt es an Konzentration und Motivation.
Ich merke, dass ich durch das Homeoffice in der Freizeit einfach ein stärkeres Kontrastprogramm benötige: das Draußen! Ich brauche Bewegung, frische Luft, das Gefühl von Sonne auf der Haut, Stimmen, die nicht aus dem Headset, Telefon oder Radio kommen, die Nähe von lieb gewonnenen Menschen. Ganz zu schweigen davon, dass ich nach einem Jahr in Stuttgart noch immer voller Euphorie und Neugier die Städte und Natur Baden-Württembergs erkunde.
Inzwischen arbeite ich an zwei Tagen pro Woche wieder im „normalen“ Büro und merke, wie gut mir das tut. Ich habe auch wieder begonnen, auf Pendelfahrten Hörbuch zu hören oder am Abend ein paar Seiten zu lesen. Doch bis ich hier wieder eine richtige Routine habe und das Lesen und Bloggen so genießen kann wie üblich, wird es wohl noch eine Weile dauern.
Hinzu kommt, dass 2020 für mich so manche positive Veränderung bereithält. Im Job erwarten mich neue Aufgaben und privat steht mir (schon wieder) ein Umzug bevor. Beides fordert gerade vollends meine Aufmerksamkeit und macht mich – zusammen mit anderen Ereignissen in diesem Jahr – glücklich. Und es erinnert mich an das Bauchgefühl, das ich Ende 2019 auf Twitter teilte:
Kurz: 2020 ist für mich ein fabelhaftes Jahr – trotz Corona, Sehnsucht nach Konzerten oder sonstigen Veranstaltungen und weniger Bücherzeit. Letzteres wird irgendwann von selbst wiederkehren und natürlich wird es hin und wieder auch Beiträge auf dem Blog geben, aber eben in vorerst größeren zeitlichen Abständen.
Bleibt gesund und sucht für euch nach Möglichkeiten, dieser langen Ausnahmesituation viel Schönes abzutrotzen!
Liebe Kathrin,
das klingt doch alles sehr positiv und klasse für dich :-D Freut mich, dass es dir gut geht und dieses Jahr so viel Gutes für dich bereit hält. Glückwunsch auch zur beruflichen neuen Herausforderung!
Ein erneuter Umzug bedeutet natürlich wieder eine große Umstellung, auch für deinen Kater. Aber ihr packt das und so wie du klingst, freust du dich auf die Änderung.
Liebe Grüße
Sandra
Hallo Sandra!
Danke für deine lieben Zeilen und das Verständnis!
Ja, nach Stuttgart zu ziehen, hat sich wirklich als richtige Entscheidung für mich erwiesen – ich bin viel unternehmungslustiger, will ständig Neues ausprobieren und mich selbst hin und wieder neu herausfordern. Dazu habe ich hier tolle Menschen kennengelernt, habe ein ganz neues Selbstbewusstsein (zumindest strahle ich das laut meinen besten Freunden aus) und und und. Der Umzug kostet natürlich Zeit, ist aber deutlich entspannter als frühere Umzüge, da ich in der Stadt bleibe und meine Einrichtung nicht wieder quer durch Deutschland transportieren muss. ;)
Aber mir fehlt es dennoch, mir mehrmals im Monat neue Bücherwelten zu erschließen, euer Bloggen intensiv zu verfolgen statt so beiläufig wie derzeit, und auch selbst Gedanken schriftlich festzuhalten.
Wie geht es dir aktuell? Hat sich dein Leseverhalten bzw. die Buchauswahl wieder an die Prä-Corona-Zeit angepasst?
Liebe Grüße
Kathrin
Hey Kathrin,
Sehr schön zu lesen dass du gestärkt aus dieser schweren Situation gehst!
Wir haben ja schon öfter über die Probleme gesprochen, gerade die Schwierigkeiten mit der Konzentration und Motivation. Ich fand du gehst damit sehr gut um. Das du wieder eine „normale“ Version des Alltags hast, freut mich sehr.
Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg bei allen Herausforderungen die auf dich zu kommen. 💪
Liebe Grüße
Alex
Lieber Alex,
vielen Dank für deine Zeilen – hier und auf Twitter. Und schön zu sehen, dass ich bei doch nicht bei allen in Vergessenheit geraten bin. :)
Ich bin gespannt, was die nächsten Monate für uns alle bereithalten werden, jetzt wo die Sommerferienzeit in den ersten Bundesländern endet und so viele aus dem Ausland zurückkehren. Aber irgendwie werden wir daraus schon das Beste machen. Ich hoffe jedenfalls, die aktuelle Lage zerrt nicht zu oft an dir und du kannst den Sommer genießen?! Hast du denn etwas geplant (Reisen, Ausflüge …) oder bleibst du im Ort? Oder machst du es wie ich und hast den Urlaub auf den Herbst verschoben?
Liebe Grüße
Kathrin
Hallo Kathrin,
das klingt alles richtig gut, vor allem, wenn die allgemeine Situation aktuell sich nicht herunterzieht, sondern vielmehr viel positives mit sich bringt, du dich in deiner „neuen“ Umgebung ein- und zurechtfindest. Hoffentlich liest man sich auch bald wieder hier. Zumindest merke ich, dass du bei mir die Stephen King- Beiträge anschaust. Vielleicht sehen uns wir bald wieder auf diesem Balken äh Pfaden 😉
Wish ya long days ’n‘ pleasant nights.
Liebe Grüße
Marc
Eigentlich wollte ich ja dieses Jahr wieder meinen Blog fortführen, aber durch die Home Office-Zeit war das für mich auch ziemlich anstrengend, auch in meiner Freizeit mich vor dem Computer zu hinsetzen. Da wollte ich einfach lieber was anderes machen. :(
Ich habe jetzt zwar seit Mitte Juni kein Home Office mehr, aber durch das derzeitige Weltgeschehen fühlt sich alles generell unentspannt an, dass es mir keinen Spaß macht, im Internet unterwegs zu sein.
Auch die Freude am regelmäßigen Lesen muss noch erst wiederentdeckt werden, aber ich mach mir da kein schlechtes Gewissen deswegen.
Liebe Alice,
bei dir ist es schon länger ruhig. Aber es gibt eben hin und wieder Dinge, die Hobbies in den Hintergrund treten lassen. Irgendwann ändert sich auch das wieder. :)
„durch die Home Office-Zeit war das für mich auch ziemlich anstrengend, auch in meiner Freizeit mich vor dem Computer zu hinsetzen. Da wollte ich einfach lieber was anderes machen.“ Exakt so ging/ geht es mir auch. Man braucht dann einfach etwas anderes zum Ausgleich.
Bist du schon wieder zu 100% im früheren Arbeitsalltag drin oder habt ihr auch eine Mischung aus Präsenztagen und Homeoffice?
Wie geht es dir sonst so? Ich hoffe, du bist gesund und du kannst trotz allem auch etwas Positives aus dieser Situation ziehen?!
Liebe Grüße
Kathrin
Hey – das liest sich doch wirklich alles gut, das freut mich sehr für dich. Ist es ein Umzug innerhalb der Stadt oder zieht es dich woanders hin?
Ich mag diesen Mix aus Büro und Homeoffice auch sehr. Nur das eine oder das andere ist doof.
Ich wünsche gutes Gelingen für all Deine Pläne und schicke ganz viel liebe Grüße :)
Liebe Sabine,
danke für die Wünsche! :)
Es ist zum Glück nur ein Umzug innerhalb Stuttgarts und endlich mal kein Umzug quer durch Deutschland. Das macht vieles einfacher.
Hast du momentan auch eine Mischung aus Homeoffice und Büro? Was hat sich bei dir durch Corona verändert? (Falls du das schon mal auf deinem Blog geschildert hast, bitte ich um Entschuldigung – aktuell verliere ich immer leicht den Überblick, wer worüber gebloggt hat.)
Liebe Grüße
Kathrin
Liebe Kathrin,
schön, dass es dir gut geht und dich die Corona-Einschränkungen nicht herunter gezogen haben! Ich hoffe, der Umzug war erfolgreich und hoffentlich stressfrei. Hat sich dein Kater schon an die neue Umgebung gewöhnt?
Für mich persönlich ist 2020 irgendwie ein „verlorenes“ Jahr. Die Examensvorbereitung frisst alle Zeit auf; sogar von den Jahreszeiten bekomme ich (außer derzeit der Hitze) nicht viel mit. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr, wenn ich alles weitgehend hinter mir habe.
Viele Grüße
Jana
Liebe Kathrin,
ich hatte Deinen Beitrag bereits nach Erscheinen gelesen und komme dennoch erst jetzt dazu, Dir zu antworten (und auch die Antwort auf meinem Blog an Dich steht noch aus (und muss noch warten, da gleich meine nächste Sitzung beginnen wird)).
Ich fand es so schön, von Dir zu lesen. Auch wenn es keine neuen Gedankenzeilen über Gelesenes waren. Es lässt einem so ein bisschen teilhaben am Drumherum und dem Alltag und dann fühlt es sich gleich viel besser an, wenn erst einmal nicht so viel Beiträge folgen. Mir selbst gelingt das ja leider meist nicht, irgendwie präsent zu bleiben und ich verschwinde dann im Off.
Dass Dir das Arbeiten im Büro gefehlt hat, kann ich gut verstehen. Ich hatte ja Präsenzpflicht, da wir für „systemrelevant“ eingestuft wurden, muss hier aber unterstreichen, dass mir die Fahrt in die Praxis Halt und Struktur gegeben hat in dieser ungewissen Zeit.
Ein weiterer Umzug klingt ja aufregend! Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Kreativität dafür!
Ganz liebe Umarmungen,
Barbara