In meiner letzten Rezension stellte ich euch die Anthologie „Diebesgeflüster – Band 1“ vor. Eine der daran beteiligten Autoren ist Angelika Diem, die ihre Kurzgeschichte „Das Grauen im Spiegel“ zur Sammlung beitrug. Damit ihr (und auch ich) ein wenig mehr über die aus Österreich stammende Autorin erfahrt, habe ich Frau Diem zu einem kurzen Interview eingeladen.
Für die Anthologie „Diebesgeflüster“ haben Sie die Kurzgeschichte „Das Grauen im Spiegel“ beigesteuert. Wie haben Sie von der Kurzgeschichtensammlung erfahren bzw. wie kam es zur Kooperation mit dem Aeternica Verlag?
Im Tintenzirkel Forum wurde auf die Ausschreibung des Verlages hingewiesen. Da das Thema interessant klang, habe ich eine ältere Geschichte ausgegraben und umgeschrieben.
Einbrecher und Räuber sind nicht gerade die gängigen Helden. Was hat für Sie den Reiz ausgemacht, eine Geschichte über Diebe zu schreiben?
Einige meiner Lieblingsgeschichten haben schurkische Helden, Robin Hood zum Beispiel oder Silk in der Belgariad Saga von David Eddings.
Das Volk in Ihrer Kurzgeschichte besteht unter anderem aus Dhegabis, Kerrs und Arassis, die sich optisch stark unterscheiden. Was hat Sie bei der Kreation der Welt in „Das Grauen im Spiegel“ inspiriert? Wo lagen während Ihrer Arbeit Grenzen oder Schwierigkeiten?
Die Völker unserer Welt spielen mit hinein, so sind die Dhegabi ein stolzes Wüstenvolk wie die Berber in Nordafrika. Ansonsten ist die Welt eine Mischung aus vielen Elementen aus den unterschiedlichsten Büchern, Filmen und Spielen, dass ich keine einzelne Quelle festmachen kann. Die Schwierigkeit lag für mich darin, die Welt, ihre Völker und Kalims Abenteuer in dieser Kürze vorzustellen.
Standen Sie während der Arbeit für „Diebesgeflüster“ in Kontakt mit den anderen Autoren?
Nur zu jenen, die auch im Tintenzirkel vertreten sind. Dabei haben wir uns aber nicht über die Geschichten ausgetauscht sondern über andere Belange des Autorenlebens.
„Diebesgeflüster“ ist nur als E-Book erhältlich. Welche Rolle spielen E-Books Ihrer Meinung nach für den Kurzgeschichtenmarkt?
Sie sind das ideale Medium für Kurzgeschichten, denn Kurzgeschichten bieten sich als ideale Lektüre für unterwegs an und da ist ein E-Reader sehr praktisch, weil man auch unterwegs neuen Lesestoff herunterladen kann.
Sie schreiben Lyrik, Kinderbücher, Kurzgeschichten und mehr. Welche Art von Literatur verfassen Sie am liebsten und warum?
Das ist nicht so leicht zu beantworten. Am liebsten schreibe ich im Moment Fantasy, weil ich das Weltenbauen liebe. Auch meine Kindergeschichten sind bislang alle phantastisch, magisch, märchenhaft. Lyrik ist etwas, das taucht einfach auf, ist da, in mir und will geschrieben werden. Die Sachtexte und mein Jahrgangsbuch sind eine schöne Abwechslung zur Fantasy und bringen mich in Kontakt mit vielen interessanten Fakten und Menschen.
Hauptberuflich sind Sie Lehrerin und Schulbibliothekarin. Inwieweit hat die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Einfluss auf Ihr schriftstellerisches Werk? Gibt es vielleicht Situationen, die in irgendeiner Form zu einer Geschichte beigetragen haben?
Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist sehr bereichernd und gibt mir Gelegenheit, zu erfahren, was Kinder besonders beschäftigt, zu welcher Art von Büchern welche Lesergruppe besonders gern greift und was Kinder an ihren Lieblingsbüchern besonders schätzen. Es hat sich bislang noch nicht ergeben, dass ein Alltagserlebnis in eine Geschichte eingeflossen wäre.
Woran schreiben Sie derzeit?
An einer Neufassung meines ersten Kinderbuchs für Kinder ab neun Jahren, an einem Regionalthema, das viel Recherche nötig hat, einem Fantasyroman für Mädchen ab 12, derzeit täglich am Blog zu meinem Ratgeber und so fort …. und an Kalims zweitem Abenteuer.
Lieben Dank für dieses Interview und die damit verbundene Zeit! Für das weitere Autorenleben wünsche ich Einfallsreichtum und viele glückliche Leser!
Geplauder