Ende Juli war ich als Projektbetreuerin in einem Mediencamp. Eine Woche lang wurden die Kids in die Macharten von Film und Audio eingeweiht. Doch neben diesen großen, alltäglichen Medien faszinierte einige ein kleines Gerät mit weniger Funktionen fast noch mehr: Mein Kindle!
Während der Pausen sowie morgens vorm Frühstück saß ein Großteil der Medienpädagogen oft in der Sonne und las (ihr könnt euch sicher vorstellen, wie wohl ich mich inmitten von Leuten fühlte, die ein gutes Buch so zu schätzen wissen, dass sie den Tag bereits damit beginnen). Während alle ihre unterschiedlich dicken Wälzer von Mankell, Irving & Co. im klassischen Taschenbuchformat zur Hand nahmen, packte ich stets meinen Kindle aus. Die Medienpädagogen, die ja tagtäglich mit den verschiedensten Medien arbeiten und up-to-date sind, mussten das elektronische Lesegerät erst einmal genauer unter die Lupe nehmen und staunten nicht schlecht über die gute E-Ink-Qualität. Bereits für sie war der E-Reader ein kleines Wunder, denn auch wenn ihnen die Welt der E-Books nicht unbekannt war, hatten sie ein Gerät mit E-Ink-Technologie noch nie „live“ erlebt. Für unsere Kids und Teens im Camp war mein Reader aber etwas ganz Besonderes. Denn während die Erwachsenen sofort wussten, worum es sich bei diesem rechteckigen Gerät handelt, musste den 9- bis 15-Jährigen zunächst erklärt werden, was das denn für ein Ding sei und was man damit machen könne. Mindestens einmal täglich musste ich also irgendwem erklären, wie es funktioniert, ob es ein Touchdisplay hat, wie ich an Bücher komme, ob ich überall E-Books kaufen kann und wie teuer diese sind, wie lang der Akku hält, wieviele Bücher ich auf meinem Kindle speichern kann, was ein Reader kostet und ob man damit auch ins Internet kann. Das Highlight war dabei jedes Mal das Lesen auf dem Kindle selbst: „Das sieht ja wirklich wie ein gedrucktes Buch aus!“ – ein Satz, den ich so oder so ähnlich jedes Mal hörte.
Ich selbst hätte nie gedacht, dass man mit einem E-Reader so viel Aufmerksamkeit erregen und Interesse wecken kann. Da soll noch mal einer behaupten, Kinder und Jugendliche finden Bücher langweilig! ;) Faszinierend fand ich dabei vor allem, dass die Kids, die ja mit Tablets und Smartphones aufwachsen und täglich davon umgeben sind (die meisten kamen aus höheren Bildungs- und Einkommensschichten), einen doch recht schlichten E-Reader noch so spektakulär finden.
Nun meine Fragen an die Reader-Besitzer unter euch: Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Woran liegt die Faszination für solche Geräte – insbesondere in einer Welt, die vor alles könnender High-Tech nur so strotzt?
Solche kleinen Geschichten zaubern doch ein breites Lächeln ins Gesicht. Nee, sowas hab ich noch nicht erlebt. Wohl auch, weil ich noch kein e-Reader besitze. Nur einmal musste ich mir den von einer guten Freundin ausleihen, damit ich Rabenblut lesen konnte. Ich sende dir liebe Grüße! Deine Seite sieht wundervoll aus! :)
Dankeschön Tanja für die lieben Worte!
Stimmt, Rabenblut ist bisher ja nur als E-Book erschienen,soweit ich weiß. Ich hoffe, dein erste elektronische Leseerfahrung hat dir gefallen. (Auch wenn ein gedrucktes Buch natürlich immer noch ein viel intensiveres Erlebnis ist – meiner Meinung nach.)
Merkwürdiger Weise kam es mir so vor, als hätte sich mein Lesetempo durch das Lesen über den Reader enorm gesteigert. Komisch, oder? Intensiver war es nicht, aber das kommt glaub ich auch auf das Buch an. Ich habe nur ein einziges Problem mit e-Books – sie sind viel zu teuer! Findest du nicht?
Echt, schneller? Ich brauch,gefühlt, beim E-Reader länger – vielleicht weil ich trotz der Prozentangabe nicht sehe,wie viel ich geschafft und wie viel ich noch vor mir hab – hält man die gelesene oder ungelesene Seitenzahl direkt in der Hand,spornt das zumindest mich irgendwie mehr an.
Mmh,ich glaub,über die Preise lässt sich streiten. Die deutschen E-Books kosten ja wirklich fast genauso viel wie die gedruckten Exemplare,obwohl weniger Kosten anfallen.Da muss ich dir auch zustimmen,dass sie teuer sind. Für den Kindle bietet Amazon aber häufig Klassiker gratis oder für wenige Euro an. Englischsprachige Bücher sind oft auch nur für 5 Euro zu haben (ich habe z.B. ein Buch von Jodi Picoult für 2 oder 3 Euro bekommen).Dann gibt es noch den Kindle-Deal des Tages und saisonale Aktionen mit Preisnachlässen.Daher kann ich mich auch nicht über die Preise beschweren. Habe ich aber die Wahl zwischen der elektronischen und der gedruckten Version eines Buches zum fast gleichen Preis, bevorzuge ich auch die gedruckte Version.
Ich kann aber nur für die Bücher bei Amazon sprechen, da ich mich mit den Preisen anderer E-Book- und E-Reader-Anbieter nicht sehr auskenne.
Gelten die Angebote dann auch für die Kindle-App? Denn die Preise finde ich auch zu gesalzen, um das Gimmick in Anspruch zu nehmen. Ich hätte zwar irgendwann auch gern mal ein Kindle, aber ich bin da irgendwie doch recht analog eingestellt. Daher würde ich das wirklich nur zusätzlich nutzen wollen, für unterwegs.
Die Angebote sollten eigentlich auch dafür gelten – letztlich bezahlt man ja nur das Buch,egal, wie man das dann liest. Es läuft ja sowieso über das Konto und nur auf das greifen die App und der Kindle zurück.
Ja, ich las viel schneller. :) Jedenfalls bei dem gelesenen Buch! Ehrlich gesagt hatte ich gar nicht so darauf geachtet, wie viele Seiten ich währenddessen las. Ist schon komisch, oder? Aber vielleicht ändert sich das, wenn ich meinen eigenen Reader habe. ;) Weißt du, das wäre für mich der perfekte Ansporn mal wieder ein englischsprachiges Buch zu lesen. Eben weil es günstiger ist. Bei 2 bis 4 Talers, würde ich auch zuschlagen. Mal gucken! Entweder kauf ich mir eins zum Geburtstag oder zu Weihnachten. Bundesweit soll es ja auch solche Online-Bibliotheken geben. Das wäre der Hauptgrund mir solch ein Ding zuzulegen. Was ich beim Kindle nicht gut finde ist, dass ich gezwungen bin, bei Amazon zu kaufen. Ich bin jetzt schon ganz gespannt wie sich die Technik der Reader entwickeln wird.
Es gibt richtige Online-Bibliotheken?Ich weiß bislang nur,dass viele Bibliotheken mittlerweile auch E-Books anbieten. Aber man lernt halt nie aus ;) Ich habe mich mit E-Book-Verleih auch bislang nicht beschäftigt, da ich Bücher lieber gern richtig in meinem Besitz habe,damit ich auch in ein paar Jahren nochmal darauf zurückgreifen kann.
Mmh,ich glaub,mit Amazon ist das so ein großer Vorurteil bei vielen. Letztlich gibt es bei Amazon ja jedes Buch und die Preise sind da nicht höher als bei anderen Anbietern. Außerdem gibt es E-Books auch häufig als PDF (z.B. bei Lübbe) und die kann der Kindle ja auch lesen. Meinen Reader habe ich mir damals ja eigentlich auch für die Uni geholt,um die ganzen PDFs zu speichern und unterwegs lesen zu können (v.a. da ich das Lesen am PC nicht mag).Mir persönlich ist es aber auch egal,wo ich ein E-Book kaufe. Ich bin sowieso bei Amazon angemeldet und habe lieber für wenige Online-Shops einen Account,anstatt auf hundert Seiten angemeldet zu sein,bei denen ich dann immer überlegen muss, wie mein Passwort oder Nickname war ;)
Letztenendes kommt es aber eh drauf an,was dir wichtig ist – welches Display, farbig oder nicht, mit der Funktion, animierte E-Books wiederzugeben etc. Und ich denke,es wird sich noch einiges weiterentwickeln. Amazon entwickelt wohl derzeit auch ein Tablet,bei dem man zwischen LCD und E-Ink wechseln kann.
Daher würde ich an deiner Stelle vielleicht sogar noch bis Ende des Jahres warten, was sich alles noch so tut.Und zur Weihnachtszeit gibt es sicher wieder Aktionen, bei denen du beim Reader-Kauf sparen kannst ;D