Im Rahmen der 2014 von Bücherphilosophin Katarina ins Leben gerufenen Beitragsreihe “Die Sonntagsleserin” teile ich am ersten Sonntag des Monats eine Auswahl an Artikeln und Seiten, die mir im Vormonat besonders gefielen und die von euch entdeckt werden sollten.
Rezensionen
Kennt ihr eigentlich schon den Podcast „3 Frauen n Comics“? Dort sprechen Sandra von Booknapping, Ariane von Nerd mit Nadel und Christin von Life4Books über Comics und Mangas, die sie kürzlich gelesen haben oder bald lesen möchten. Das Ganze klingt immer wie ein gemütlicher Freundinnenplausch bei Kaffee und Kuchen (ich finde, wir sollten uns alle irgendwann im neuen Erfurt Comic-Café Planet Comics treffen ;) ). In jedem Fall ist der Podcast ein regelmäßiges Lauschen wert. Dort hörte ich auch erstmals von dem Comic „Dickmadam, die lachte“ – und das, was Ariane über diesen etwas schrägen Comic mit seiner Straußenfarm erzählte, machte mich sofort neugierig auf mehr. Wer keine Zeit fürs Podcasthören hat oder noch mehr Details über „Dickmadam, die lachte“ erfahren möchte, der kann Arianes Eindrücke auch auf ihrem Blog nachlesen.
Nicht minder ungewöhnlich scheint der Roman „Das Rauschen in unseren Köpfen“ zu sein, über den Ute resümiert: „Das war ziemlich kirre, das war erdrückend, das war nicht leicht. War’s auch gut? Sprachlich spricht aus den Zeilen Talent heraus und Mut zum Spiel. Inhaltlich macht mir ‚Das Rauschen in unseren Köpfen‘ fast ein bisschen Angst.“ Warum, erfahrt ihr auf Buchstapelweise.
Anja stellt uns auf Zwiebelchens Plauderecke das Buch „Teacher: Meine Lehrerin Anne Sullivan Macy“ vor. Darin blickt die taubblinde Helen Keller auf die Zeit mit ihrer lebenslangen Lehrerin Anne Sullivan Macy zurück und setzt jener Frau ein Denkmal, der sie es zu verdanken hatte, mit ihrer Umwelt überhaupt interagieren und kommunizieren zu können und die ihr so den Zugang zu einer Welt ermöglichte, die wir oft als selbstverständlich wahrnehmen.
Tobi präsentiert uns auf Lesestunden wieder zwei Schmuckstücke. Entdecken könnt ihr „Der Pavillon in den Dünen“, ein den meisten von uns wohl weniger bekanntes Werk des Schriftstellers Robert Louis Stevenson, sowie Henry Bestons „Das Haus am Rand der Welt“, das besonders die Naturliebhaber*innen unter uns anspricht.
Wem eher der Sinn nach Dystopien, künstlicher Intelligenz oder Zeitreisen steht, wird wie immer bei Binge Reading & More fündig. Im Rahmen von #WomeninSciFi widmete sich Sabine den bekannten und viel gelobten Werken „Station Eleven“, „The Heart Goes Last“ und „The Hunger Games“. Mit „He, She And It“ und „Blackout“ hielt sie aber auch Geheimtipps parat. Letzteren werde ich euch ebenfalls bald näher vorstellen können. (Lieben Dank an dieser Stelle noch einmal an dich, Sabine!)
Auf Reisen
Birgit lädt uns auf Sätze & Schätze in das Bayern von E.T.A. Hoffmann und Thomas Mann ein. Und jedes Mal, wenn ich einen Beitrag aus ihrer Rubrik „Literarische Orte“ lese, wünsche ich, wir hätten uns damals im Deutschunterricht in ähnlicher Form den deutschen Autoren und ihren Werken genähert.
Miss Booleana war derweil in Kopenhagen und zeigt uns neben mehr oder weniger bekannten Orten rund um Hans Christian Andersen weitere kulturelle und touristische Highlights.
Und sonst so?
Zwei Lieblingsblogger starten diesen Herbst mit spannenden Leseprojekten. Marc von Lesen macht glücklich möchte sich den beiden Tausendseitern von Nino Haratischwili widmen. Miss Booleana hat hingegen für sich den Russischen Herbst eingeläutet und ist zunächst näher in die russische Geschichte eingetaucht.
Sabine beendete kürzlich einen Alexander-von-Humboldt-Marathon und stellt uns auf Binge Reading & More verschiedene Werke vor, die sich mit Leben und Werk des Wissenschaftlers beschäftigen.
Auf Verlorene Werke hält Daniela ein Plädoyer für weniger Perfektionismus und mehr „einfach machen“ beim Bloggen.
Friederike von Friedelchens Bücherstube hatte die Gelegenheit, mit dem Kinder- und Jugendbuchautor Jason Reynolds zu sprechen. Wer Jason Reynolds noch nicht kennt und Lust auf Geschichten hat, die direkt aus dem Alltag der (afroamerikanischen) Kinder und Jugendlichen stammen, der sollte dringend bei Friederike und der nächsten gut ausgestatteten Buchhandlung vorbeischauen!
Elena gibt uns auf Gedankenfunken einen Einblick in ihr Leben mit Schwerhörigkeit. Sie zeigt auf, wie sie Gespräche und geräuschintensive Umgebungen wahrnimmt und erläutert anschaulich, warum Hörgeräte zwar eine gute Unterstützung sein können, aber nicht das Gleiche leisten, wie es Hörorgane und Gehirn normalerweise vermögen.
Herzlichen Dank für deine nette Erwähnung meiner literarischen Reisen – ich zeig das mal einer Freundin, die Deutsch unterrichtet :-)
Immer gern, liebe Birgit!
Erst diese Woche ist mir bewusst geworden, dass ich noch nie etwas von E.T.A. Hoffmann gelesen habe. Sobald ich diese Bildungslücke schließe, werde ich mir deinen Beitrag erneut durchlesen – so ausführliche Hintergründe helfen mir, die Texte besser ins Große und Ganze einzuordnen. In der Schule hatten wir uns mit dem Leben und der Zeit der Autoren immer nur sehr grob und „stichpunktartig“ auseinandergesetzt, sodass es für mich schwierig war, zwischen Werk, Autor und Zeit engere Zusammenhänge herzustellen. Umso mehr kann ich es aber nun genießen, Klassiker für mich zu entdecken. :)
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
Kathrin
Liebe Kathrin,
ich danke dir wieder einmal für die Erwähnung meiner Beiträge und die vielen interessanten Tipps aus der Blogosphäre, die Tabs sind geöffnet, ich lehne mich schon mal zurück und genieße. :) V.A. der Beitrag mit den Literarischen Orten und die Erwähnung E.T.A. Hoffmanns hat meinen Blick sofort gefangen, weil ich mich gerade ein wenig mit ihm beschäftigt habe und er in meiner Schulzeit total hinten runtergefallen ist und ich mich frage warum. Wie es der Zufall so will habe ich dieses WE einen Artikel über den „Sandmann“ geschrieben, der auch nächste Woche online geht … das passt wie die Faust aufs Auge ;) In dem Sinne danke ich dir und wünsche dir noch einen schönen Abend :)
You´re always welcome! :D
Was E.T.A. Hoffmann betrifft, geht es mir genau wie dir: In der Schule stand er nie auf dem Plan, privat kannte ich zwar den Namen, aber habe nie etwas von ihm gelesen. Durch Birgits Beitrag und die 7-Tage-7-Bücher-Challenge auf Instagram ist mir diese „Bildungslücke“ erst einmal bewusst geworden. Mal schauen, wann ich Zeit finde, diese Lücke zu schließen. Deine Rezension zu „Der Sandmann“ kam daher nun auch wie gerufen. Allerdings hatte ich in den letzten Tagen keine Zeit, sie zu lesen – das wird dieses Wochenende endlich nachgeholt!
Hallo Kathrin, vielen Dank für die erneute Erwähnung eines ehrgeizigen Projekts. Es ist gut angelaufen, mal sehen, wie lange ich dann wirklich dafür benötige.
Aber auch die anderen Links laden wieder zum Stöbern ein. Da ist einiges dabei, was ich noch nicht gelesen habe.
Liebe Grüße
Marc
Hallo Marc,
ich bin gespannt, wie es dir mit diesen beiden Büchern noch gehen wird. Ich selbst habe von Haratischwili noch nichts gelesen und verfolge daher deine Eindrücke umso neugieriger. Interessant und gelungen finde ich auch, wie du dein Erleben des Buches mit negativen Stimmen aus der Presse vergleichst. Mir war gar nicht bewusst, dass „Die Katze und der General“ vom Feuilleton so kritisiert wurde. Umso besser, wenn Blogs wie deiner hier ein bisschen Variation und Gegengewicht reinbringen. :)
Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
Kathrin