Ihr erinnert euch: Im vergangenen Jahr las ich zusammen mit meiner wunderbaren Bloggerkollegin Miss Booleana Harper Lees Klassiker „To Kill a Mockingbird“, was sich nicht nur als ein nachhaltiges Leseerlebnis herausstellte, sondern auch jede Menge Spaß bereitete. Dass wir die Fortsetzung (die ursprünglich die Basis für „To Kill a Mockingbird“ bildete) ebenfalls lesen würden, stand daher auch bald fest. Nur das Wann und Wie blieb vorerst unbestimmt, denn wir beide wollten uns zunächst anderen Büchern widmen. Doch im vergangenen Monat verstarb Harper Lee. Für uns bedeutete dies: Gedenken wir der Bestseller-Autorin nun ohne längeres Warten, in dem wir ihre ursprüngliche Geschichte über die Finchs in einem gemeinsamen Leseprojekt verfolgen.
Nachdem zunächst noch andere Bücher beendet werden wollten und uns die Leipziger Buchmesse beschäftigte, ist jetzt der Zeitpunkt für den Startschuss des Lektüre von „Go Set a Watchman“/ „Gehe hin, stelle einen Wächter“ gekommen. Unter dem Hashtag #ZurückNachMaycomb werden Miss Booleana und ich unser Leseerlebnis auf Twitter mit euch teilen. Gebündelte Impressionen gibt es aber wie bereits zu „To Kill a Mockingbird“ auch abschnittsweise auf unseren Blogs.
Obwohl wir „To Kill a Mockingbird“ im englischsprachigen Original lasen, widmen wir uns „Go Set a Watchman“ in der deutschen Übersetzung. Sicher, es wäre logisch und passender gewesen, auch diesen Titel auf Englisch zu lesen, aber da ich dank LovelyBooks und der Frankfurter Buchmesse zuerst an die deutsche Ausgabe kam und Miss Booleana zu diesem Zeitpunkt noch keine Ausgabe gekauft hatte, hatte sich das mit der englischsprachigen Lektüre dann von selbst erledigt. Abgesehen davon, bringt die nun deutsche Lektüre einen Vorteil mit sich: Wir bekommen einen direkten Vergleich, wie die Übersetzung das Lesen beeinflusst – Harper Lees Stil ist im englischen Original von viel Slang geprägt und ich bin sehr gespannt, ob davon irgendetwas in der deutschen Übersetzung übrig geblieben ist.
Hach, liebe Kathrin, schöner Beitrag als Startschuss für das gemeinsame Lesen :D
Exakt das mit dem Slang habe ich mich auch gefragt als ich die deutsche Ausgabe gekauft habe. Ist aber wirklich mal spannend vergleichen zu können. Ich habe bisher nicht viele Autoren im Original und der Übersetzung gelesen. Meistens ist es nur das eine oder das andere. Bis jetzt finde ich, dass der locker-leichte Ton schon rüberkommt. Slang habe ich bisher nicht viel gelesen, aber ich bin auch noch nicht weit … . Dafür aber sehr gespannt was noch kommt. :)
Geht mir ähnlich: Abgesehen von ein paar Lieblingsautoren lese ich grundsätzlich nur auf Englisch oder nur auf Deutsch. Einen direkten Vergleich hatte ich vor vielen Jahren mal mit Jodi Picoults „My Sister’s Keeper“/“Beim Leben meiner Schwester“ sowie bei Kathryn Stocketts „The Help“/“Gute Geister“. In beiden Fällen kannte ich zuerst das englische Original und war dann entsetzt von den Übersetzungen, weil so viel vom Sprachstil und damit auch von der Atmosphäre verloren ging.
Bei „Gehe hin, stelle einen Wächter“ vermisse ich bisher auch den typischen Südstaaten-Slang, den ich generell sehr mag. Mal schauen, ob da noch was kommt ;) Ansonsten gefällt mir das Buch bisher aber außerordentlich gut.