“Man muß über diesen großen Ozean gesegelt sein, um seine ungeheure Ausdehnung zu begreifen. Indem man sich Woche auf Woche schnell vorwärtsbewegt, sieht man nichts als denselben blauen, unendlich tiefen Ozean. […] Gewöhnt, auf Landkarten zu blicken, die nach einem kleinen Maßstab gezeichnet sind, erhalten wir kein richtiges Urteil darüber, wie unendlich klein das Verhältnis des Landes zum Wasser in dieser ungeheuren Ausdehnung ist.”
(Charles Darwin: “Tahiti und Neu-Seeland” In Patrick Hutsch (Hrsg.), “Weltreisende und Entdecker: Ein Lesebuch”, Fischer Taschenbuch Verlag 2012, S. 245-246)
“Er zog auf gut Glück irgendein Buch heraus, worauf die anderen sofort so eng zusammenrückten, als sei ein weiteres aus dem Nichts aufgetaucht. Und als er sich umsah, kam Max der Gedanke, dass die Bücher sich wohl tatsächlich eigenständig vermehrten, ja, dass sie sich vielleicht sogar bewegten, um nach und nach das gesamte Haus zu erobern. An einigen Stellen waren sie aus den Regalen gequollen und hatten in Ecken Pyramiden oder auf Fenstersimsen Türme gebildet. Im Fernsehschrank gab es keinen Fernseher mehr, sondern nur noch mindestens hundert gebundene Bücher. Im Kamin ragte ein Bücherstapel so hoch auf, als würde er bis zum Dach hinaufreichen. Und ein Buch war sogar in ein Aquarium im Flur geraten – ein Goldfisch, einsam und alleine in seinem Unterwasserreich, versuchte mit sanftem Flossenschlag die durchnässten Seiten umzublättern.”
(Malcolm McNeill: “Der Wald der träumenden Geschichten”, Fischer KJB 2014, S. 78)
“‚Beim Lesen‘, raunte der Mann, ‚erfährst du, wer du wirklich bist. Du findest Spuren von dir selbst, Teile, von denen du zuvor nichts geahnt hast.‘”
(Malcolm McNeill: “Der Wald der träumenden Geschichten”, Fischer KJB 2014, S. 84)
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