„Sie haben die Kunst perfektioniert, uns gerade genug Freiheiten zu lassen; gerade so viel, dass sie uns dann, wenn wir bereit sind zuzubeißen, einen kleinen Knochen hinwerfen können. Dann wälzen wir uns auf den Rücken, den Bauch nach oben, dankbar und friedfertig wie der Hund, den ich einmal gesehen habe […].“

(Ally Condie: „Die Auswahl“, Seite 309)

„Am liebsten würde ich ihr alles erzählen, aber ich kann nicht. Nicht jetzt. Ich bin zu zerbrechlich. Ich bin in Glas gefangen, würde es aber am liebsten zerbrechen und tief durchatmen. Doch ich habe zu große Angst davor, dass es weh tun könnte.“

(Ally Condie: „Die Auswahl“, Seite 367)

„Die Wahrheit zu sagen, ist ein heikler Balanceakt: Wie viel will man teilen, wie viel für sich behalten? Welche Wahrheiten verletzen, zerstören aber nicht, und welche schlagen so tiefe Wunden, dass sie niemals verheilen?“

(Ally Condie: „Die Auswahl“, Seite 443)

„Wir müssen alle Narben als schön ansehen. […] Denn glaubt mir, wer stirbt, bekommt keine Narben. Eine Narbe bedeutet: ‚Ich habe überlebt.‘

[…] Traurige Worte sind auch eine Form von Schönheit. Eine traurige Geschichte bedeutet, die Erzählerin ist am Leben. Ehe ihr euch verseht, wird ihr etwas Schönes passieren, etwas Wunderbares, und dann wird sie sich umdrehen und lächeln.“

(Chris Cleave: „Little Bee“, Seite 17)

„In unseren Flitterwochen redeten wir ununterbrochen. Wir […] redeten so viel, dass ich nicht einmal bemerkte, welche Farbe das Meer hatte. Wann immer ich innehalten und mir in Erinnerung rufen muss, wie sehr ich Andrew einmal geliebt habe, brauche ich nur daran zu denken. Dass sieben Zehntel der Erdoberfläche von Ozean bedeckt sind und ich ihn dank meines Ehemanns nicht einmal bemerkte. So groß war er damals für mich.“

(Chris Cleave: „Little Bee“, Seite 44)

„Die Seile der Schaukel waren sehr lang, so dass sie eine Weile brauchten, um von einem Ende zum anderen zu schwingen. Die Schaukel schien es nie eilig zu haben. Ich sah ihr den ganzen Tag zu und ahnte nicht, dass ich ein Pendel betrachtete, das die letzten friedlichen Jahre meines Dorfes abzählte.“

(Chris Cleave: „Little Bee“, Seite 97)

„Ich konnte nicht aufhören zu reden, denn nun, da ich meine Geschichte begonnen hatte, wollte sie zu Ende erzählt werden. Wir können nicht entscheiden, wo wir anfangen und aufhören. Unsere Geschichten erzählen uns.“

(Chris Cleave: „Little Bee“, Seite 160)