Ihr erinnert euch noch an die Sommer-Verlosung? Eva hat ihr gewonnenes Buch schon gelesen. Hier ihre Eindrücke zu Juli Rautenbergs „Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy End – Das Single Experiment“:

Juli Rautenberg_Single-ExperimentInhalt:
Juli, 28, ist Single. Das findet sie nicht schön. Das soll sich ändern. Darum beschließt sie – selbst ist die Frau – all die guten Ratschläge, die in diversen einschlägigen Frauenzeitschriften und Single-Ratgebern immer und immer wieder gegeben werden, endlich mal konsequent auszuprobieren. Ziel: Lokalisierung und Eintüten ihres Traummannes  – oder zumindest des nächsten Lebensabschnittspartners.

Gesagt, getan: für ein ganzes Jahr steht jeder Monat unter einem ganz speziellen Dating-Motto. Von Speed-Dating, Online-Partnerbörsen, Verkupplung durch Freunde und Familie, aber auch Ausprobieren neuer Hobbies oder Ausleihen von Hunden zum Flirt mit attraktiven Besitzern von eben solchen Vierbeinern im Park steht alles Mögliche auf dem Plan.

Meine Meinung:
Dieses Buch klang nach leichter, anspruchsloser und unterhaltsamer Lektüre – wie es für einen Frauenroman ja auch sein soll. Leider muss ich sagen,  dass es zumindest für mich nur die ersten beiden Punkte erfüllen konnte – unterhalten wurde ich nicht wirklich. Das lag zum einen daran, dass ich mit der Hauptfigur überhaupt nicht warm werden konnte.

Obwohl, darf ich das überhaupt zu sagen? Denn schließlich habe ich ganz am Ende des Buches erfahren, dass es sich bei diesem Buch (angeblich) um die eigenen Erfahrungen der Autorin selbst handelt, welche diese zuvor im Internet in einem Blog veröffentlicht hatte (http://das-single-experiment.de/) Dies erklärt auch den tagebuchähnlichen Stil des Buches. Aber doch, ich denke, das darf ich – denn so empfinde ich es nun einmal. Außerdem gehe ich davon aus, dass es sich nicht wirklich um die Erlebnisse der Autorin selbst handelt, sondern dies lediglich eine Marketingstrategie war. Darum rede ich ausdrücklich von der Figur Juli, wie sie im Buch geschildert wird.

Juli also reduziert sich einerseits auf ihr Aussehen und hat Komplexe, weil sie ein paar Pfund mehr auf die Waage bringt. Andererseits hat sie auch ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein und behandelt manche der Männer, denen sie begegnet, nicht gerade mit Respekt. Ja, was sie sich zum Teil leistet, ist eher abschreckend und förderte absolut nicht meine Sympathie – im Gegenteil.

Manche Stellen lesen sich zäh, es gibt viele Wiederholungen und insgesamt fehlt der Geschichte für mich der Pfiff: etwas mehr Originalität und Witz hätte dem Ganzen gut getan. Dass die Männer, denen Juli begegnet, alle Klischees bedienen, ist ebenfalls wenig überraschend. Einzig und allein der flüssige Sprachstil sticht positiv hervor, der manchmal aber doch etwas zu krampfhaft witzig wirkt – etwa, wenn Juli, die selbständig ist, immer über ihren wahlweise bösen, chaotischen oder netten Chef (also sich selbst) redet. Schade, ich hatte mir wirklich mehr von diesem Buch erhofft.

Fazit:

Schon nach einem Tag hatte ich die Geschichte und ihre Figuren so gut wie vergessen. Dieses Buch war für mich leider kein Lesevergnügen, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Darum empfehle ich auf jeden Fall, die Leseprobe zu lesen. Denn vielen anderen gefällt das Buch ja sehr gut, nur meinen Geschmack hat es eben nicht getroffen.