Seit ich im vergangenen Jahr – nach einem Sperrfehler durch WordPress.com – zur eigenen Domain wechselte, wollte ich Phantásienreisen einen neuen Anstrich verpassen. Ein Theme, das mich sofort und auch dauerhaft in Euphorie stürzte, fand ich jedoch trotz hunderter Suchvorgänge nicht: Entweder waren mir die Themes zu clean oder zu bunt und überladen oder zu basal (will heißen im einseitigen, sehr einschränkenden Stil der Bloggeburtsära). Und überhaupt sah jedes dritte Theme aus wie die 1000. Kopie eines anderen Themes. Also wartete ich und wartete und wartete. Und suchte und suchte und suchte.
Kürzlich entdeckte ich dann das Theme „Booklet“ des Entwicklerteams Bebel. Booklet – der Name passt doch schon mal hervorragend zu einem Blog rund um Bücher. Nach intensiverer Beschäftigung und einigen Tagen Bedenkzeit wurde das Theme also gestern gekauft und heut aktiviert. Der Unterschied zum alten Theme ist enorm:
(Nutzt den Slider im Bild für den direkten Vergleich zwischen altem und neuem Theme :) )
Im neuen Theme stehen die Beiträge im Fokus – keine Widgets mehr auf der Startseite. Leider gelangt man dadurch auch zur Suchfunktion und zum Archiv nur, wenn man sich auf einer Beitragsseite befindet. Letztlich ist das aber wohl nur eine Frage der Gewohnheit.
Momentan wirkt die Startseite noch recht düster und etwas überladen, was daran liegt, dass die Beitragsbilder beim alten Theme nicht so im Vordergrund standen – in der Zukunft muss ich also Farbe, Größe und Inhalt der Bilder stärker beachten. Auch sonst werde ich wohl noch an dem ein oder anderen herumprobieren, bevor alles so ist, wie ich es mir vorstelle. Bis dahin, hoffe ich, akzeptiert ihr die kleine Baustelle: ;)
Was verändert sich für euch noch?
Das Lesen der Beiträge ist nun viel nutzerfreundlicher! Bei jedem Beitrag findet ihr oben rechts ein kleines, separates Menü mit Funktionen ähnlich denen in E-Readern: Ihr könnt bei jedem Post die Schriftgröße ändern, zwischen schwarzer Schrift auf weißem Grund und weißer Schrift auf schwarzem Grund wechseln und die Beiträge sogar im Vollbildmodus lesen!
Nicht nur optisch habe ich meinem Blog einer Kur unterzogen, auch inhaltlich will ich ihn ein wenig neudenken. In den letzten zwölf Monaten hatte ich nur sehr wenig Zeit zum Bloggen: Da war der Uni-Abschluss mit dem Balanceakt, Masterthesis, andere Forschungsprojekte und Prüfungsleistungen sowie Nebenjob unter einen Hut zu bringen, anschließend Jobsuche und -einstieg, damit verbunden monatelang doppelte Haushaltsführung und schließlich ein Umzug in die 300km entfernte neue Heimat. Entsprechend mager sah es im Bereich der Buchbesprechungen aus und auch die mir über die Jahre hinweg lieb gewordene Kategorie der Bücherschatztruhe kam zu kurz.
Als ich mich nun vor wenigen Wochen langsam zurück in die Blogosphäre tastete, merkte ich, dass ich mittlerweile für die üblichen Buchbesprechungen nur wenig Motivation übrig habe – ich lese sie noch gerne auf anderen Blogs, mir selbst macht das Schreiben solcher aber weniger Spaß als früher. Gleichzeitig wurde mir in den vergangenen Monaten durch gemeinsames Lesen (z. B. im Team Tolstoi) und Lesemarathons bewusst, dass ich das direkte Teilen meines Leseerlebens – persönlich und bereits während der Lektüre eines Buches – viel mehr genieße und ich habe das Gefühl bekommen, somit meinen Impressionen zu Büchern stärker gerecht zu werden, sind die Eindrücke doch viel unmittelbarer und unverfälschter. Jeder Eindruck entstammt dem Moment, in dem ich ihn erfahren habe, und wird nicht erst nach der Lektüre des ganzen Buches gegen tausend andere Eindrücke abgewogen, fällt vielleicht aus Platzmangel in der Besprechung unter den Tisch oder relativiert sich.
Während also so mancher erwartet, dass Blogs sich doch bitte an der objektiven Buchbesprechung des professionellen Journalismus orientieren, schlage ich (nach einem motivierenden Gedankenaustausch mit der lieben Tanja vom Lese-Leuchtturm) genau den entgegengesetzten Weg ein: Ich kehre zurück zu den Wurzeln der Weblogs – ihrem Tagebuchcharakter – und mache das Schreiben über Bücher auf dem Blog wieder zu Momentaufnahmen meines Leseerlebens. Meine Eindrücke zu Büchern halte ich daher künftig in der eigenen Rubrik „Leselog“ fest. Die Beiträge werden dann sortiert nach Nachnamen des Autors unter dem Menüpunkt „Lesetagebücher“ gesammelt. Über diesen Reiter gelangt ihr übrigens auch zu Leseprojekten (z. B. gemeinsames Lesen im Team Tolstoi, Lesemarathons).
Das alles heißt jedoch nicht, dass auf Phantásienreisen gar keine Buchbesprechungen mehr erscheinen werden. Diese wird es durchaus noch geben, allerdings vorwiegend für Bücher, bei denen sich ein ausführliches Leselog weniger anbietet (z. B. Bilderbücher, Graphic Novels, Anthologien) sowie in den seltenen Fällen, in denen mir ein Rezensionsexemplar bereitgestellt wurde.
Ich hoffe, ihr bleibt mir trotz des Kurswechsels, dessen exakten Verlauf ich noch detaillierter ausloten muss, treu.
Merci und Ahoi!
Kathrin
Das klingt total toll, liebe Kathrin, ich freu mich darauf! ?
Danke liebe Mareike! Solche Worte bauen auf. Momentan ist noch nicht alles so, wie ich es gern hätte, aber ich freue mich, dass zumindest das „Grundgerüst“ schon einmal überzeugt :)
Das auf jeden Fall. Es klingt vor allem nach etwas ganz Eigenem und sehr Persönlichem, und das ist vielversprechend. :)
Die persönliche Note ist auch das, was mir für die Zukunft am Herzen liegt. Du, Tanja vom Lese-Leuchtturm und Bücherphilosophin Katarina schafft es immer wieder, in euren Besprechungen auch ganz viel über euer Erleben des Buches einzubringen – ich denke da zum Beispiel an deine Beiträge über die „Pretty Little Liars“-Bände, bei denen ich dich regelrecht kopfschüttelnd über den Büchern sitzen sehen konnte :D Ich liebe es, solche Beiträge zu lesen, die einem nicht nur etwas über das Buch verraten, sondern auch ein wenig über seine Leser. Das hat mir in meinen Beiträge gefehlt und ich wollte gerne raus aus dieser distanzierteren Position. Doch habe ich gemerkt, dass ich das über die herkömmlichen Besprechungen nicht zu meiner Zufriedenheit umsetzen kann.
Danke für das schöne Kompliment.
Ich lese deine Buchbesprechungen sehr gerne, aber man muss immer etwas ändern, wenn man merkt, dass es sonst keinen Spaß mehr macht. Ich lese auch gern Buchbesprechungen, in denen ich die Leser hinter dem Text erkennen kann. Ich bin wie gesagt sehr gespannt!
Deine Ideen finde ich toll und freue mich schon auf deine Umsetzung! :-)
Lieben Dank Kerstin! Bei den Leselogs habe ich noch keine festen, klar kontutierten Vorstellungen bezüglich der Umsetzung, aber vielleicht ergibt sich das dann und vermutlich wird sich vieles im Laufe der Zeit auch weiterentwickeln.
Das wird schon!
Liebe Kathrin,
während meines Spaziergangs gestern im Netz, strahlte das Leuchtfeuer vom Lese-Leuchtturm direkt auf deinen Blog, mir blieb also nichts anderes übrig als die Segel zu setzen und durch die Nebel zu schippern. Als ich dann mit dem kleinen Lämpchen in der Hand vor deiner Türe stand, strahlte ich über das ganze Gesicht. Sie hat es vollbracht, dachte ich.
Liebe Tanja, deine Worte hier und auf Facebook gehen runter wie Öl :D In den letzten Monaten war ich zunehmend unzufriedener mit dem Blog und so ein kleiner Neustart (wenn auch nur in begrenztem Umfang) tut gerade sehr gut und schenkt mir viel neue Motivation.
Und wie ich gesehen habe, bist du ja auch schon eifrig dabei, einen neuen Kurs zu finden. Ich bin gespannt, wohin das Licht eures Leuchtturms in Zukunft scheinen wird – die Poesie, die ich zunehmend in deinen Beiträgen entdecke, macht auf jeden Fall Lust auf mehr!
Hallo Kathrin,
wie ist der Name des Designs? Gefällt mir sehr gut. Ist es sehr teuer?
Die Idee mit einem Lesetagebuch schwebt mir auch schonseit einiger Zeit vor und werde es wohl mit „Unendlicher Spaß“ beginnen.
Liebe Grüße
Marc
Hallo Marc,
ich freu mich, dass dir das Design (an dem in Zukunft noch etwas gebastelt werden muss) gefällt. Das Design heißt in der Tat einfach nur „Booklet“ und kann bei Themeforest erworben werden: http://themeforest.net/item/booklet-personal-blogging-theme/5861111
Der Preis liegt bei 48$ ohne MwSt. – mit Steuer habe ich knapp über 50$ gezahlt (was bei dem derzeitigen Wechselkurs fast der gleichen Summe in Euro entspricht).
Ein Lesetagebuch zu „Unendlicher Spaß“ klingt hervorragend – gerade weil das Buch so umfangreich und komplex ist. Mich haben bisher die Erfahrungen anderer Leser sehr abgeschreckt, gleichzeitig übt „Unendlicher Spaß“ aber trotzdem eine gewisse Faszination aus. Daher kann ich es kaum erwarten, wie deine Erfahrungen und Eindrücke ausfallen werden.
Liebe Grüße
Kathrin