„Niko meint, ich sollte auch singen, ich hätte eine gute Stimme, aber das ist mir peinlich. Beim Gitarrespielen singen die Finger, die werden wenigstens nicht rot. Einen Gitarristen pfeift niemand aus, einen Sänger schon …“
(Alessandro D’Avenia: „Weiß wie Milch, rot wie Blut“, btb 2010, Seite 10)
“ ‚Mein Großvater hat mir damals erklärt, dass wir anders sind als die Tiere, die nur das tun, was die Natur ihnen vorschreibt. Wir hingegen sind frei. Das ist das größte Geschenk, was uns zuteilgeworden ist. Die Freiheit erlaubt uns, etwas anderes zu werden, als wir sind. Die Freiheit gibt uns die Möglichkeit zu träumen, und Träume sind unser Lebenssaft […] >>Hör niemals auf zu träumen! Hab keine Angst davor, auch wenn die anderen dich dafür auslachen<<, hat mein Großvater gesagt, >>du würdest aufhören, du selbst zu sein.<<‚ „
(Alessandro D’Avenia: „Weiß wie Milch, rot wie Blut“, btb 2010, Seite 23)
“ ‚Wirst du denn nicht gerne angesehen?‘ Silvia zögert kurz. ‚Doch … sehr sogar … aber ich will niemanden dazu zwingen, und eine Frau weiß, wie man jemanden dazu zwingt. Andere Frauen warten lieber, bis jemand kommt, der ganz für sie allein da ist und sie nach und nach entdecken möchte, wie einen Traum …‘ „
(Alessandro D’Avenia: „Weiß wie Milch, rot wie Blut“, btb 2010, Seite 112)
„[…] alle hatten Schutzbrillen auf der Nase. Vielleicht war es ein bisschen streberhaft, die unbequemen Dinger aufzusetzen, obwohl kein Lehrer da war, aber ich hänge nun mal an meinem Augenlicht. Ich weiß nicht, warum, aber ich stehe einfach darauf, sehen zu können, nicht entstellt zu sein und zwei identische Augen zu haben.“
(Michael Northrop: „Kälte“, Loewe 2012, Seite 32)
„Was ich dir zu sagen habe, ist so lang wie das Leben, aber ich werde mich beeilen wie jenes, und eh du dich’s versiehst, sind wir beide vergangen.“
(William H. Gass: „Der Tunnel“, Rowohlt 2011, Seite 13)
„Ist für sich selbst zu schreiben weniger verrückt als mit sich selbst zu reden?“
(William H. Gass: „Der Tunnel“, Rowohlt 2011, Seite 22)
“ ‚Ich will nichts weiter als‘ sagen wir immer, wenn wir tun, als meinten wir ’nur ein bisschen‘.“
(William H. Gass: „Der Tunnel“, Rowohlt 2011, Seite 28)
Oh… die Zitate aus „Der Tunnel“ sind wunderschön <3
Danke! Leider ist der Großteil des Buches jedoch nicht so poetisch ;) Aber diese Zeilen fand ich während des Lesens auch großartig. Schön, dass sie dir auch gefallen :)